Karin Wolfensberger (31) hat 11 Kilo
abgenommen

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Vermeintliche Versüssungen brachten nur Frust

Karin Wolfensberger

, 31

 aus Winterthur

beruf
Lehrerin
gewicht vorher
78 kg
gewicht nachher
67 kg
grösse
181 cm

«Das grosse Tamtam, das Frauen um’s Essen machen, hat mich immer genervt», sagt Karin Wolfensberger. Die ganze Aufregung um Lightprodukte und Kalorien wollte sie nie mitmachen. Am allerschlimmsten sind für sie jene Frauen, die im Restaurant lustlos in einem Salat ohne Sauce herumstochern, während ihr Gegenüber genüsslich eine Pizza verdrückt. «Ich war immer diejenige, welche Pizza bestellte und sei es manchmal dem Schlankheitswahn zum Trotz gewesen», gibt die Lehrerin aus Winterthur im Rückblick zu. Sie besass selten eine Waage und wenn, dann verstaubte diese unter dem Schrank, bis sie beim nächsten Umzug ohne Reue verschenkt wurde. Zu frustrierend war ihr das Beobachten des täglichen Auf und Ab. Sie nahm ihre Kleidung als Mass und entschied für sich, so früh genug zu merken, wenn sie allzu viel zunehmen würde.

Doch dem war nicht so. Da sich die 31-Jährige gerne leger kleidet, fielen Schwankungen in ihrem Gewicht gar nicht gross  auf. Erst als sie rund 78 Kilo wog und zunehmend Schwierigkeiten hatte, Hosen und Oberteile zu finden, die ihr gefielen, wurde ihr bewusst, dass sie etwas verändern möchte. «Shoppen in Läden wie H&M war für mich hoffnungslos: Gab es die Kleider in meiner Grösse, wirkte das, was an der Umkleidepuppe noch attraktiv aussah, plötzlich formlos», sagt sie.

 

Karins Tipps:

 

  • Wer sich gerne zwei Mal schöpft, soll dies weiterhin tun – einfach mit kleineren Portionen.
  • Gutes Augenmass dafür entwickeln, was eine Portion ist.
  • Wer die Hauptmahlzeit am Abend einnimmt, sollte den Tag danach planen, so dass er zum Znacht noch genug Kalorienvorrat hat.

 

«In meinem Beruf bin ich grossen Stresssituationen ausgesetzt, manchmal bin ich stundenlang wie auf heissen Kohlen und finde auch in der Pause keine Zeit für Entspannung». In solchen Momenten langte sie bei den Süssigkeiten zu, die im Lehrerzimmer stets griffbereit stehen. «Als ich mich bei eBalance anmeldete, sah ich, dass ich eigentlich nichts an meiner Ernährung ändern musste, ausgenommen diese Frustknabbereien. Denn eigentlich ass ich gesund: Am Mittag frisch gerüsteten Salat, abends wurde gut gekocht und zum Znüni gab es einen gesunden Snack». Auf die süssen Sünden zu verzichten war zunächst aber gar nicht so einfach: «Bei den Geburtstagen meiner SchülerInnen gibt es immer Köstlichkeiten aus Backstuben von der ganzen Welt. Da kann ich nicht nein sagen. Und wenn im Lehrerzimmer alle gemeinsam schmausen, fällt es schwer, aufzustehen und sich mit etwas abzulenken – essen hat eine sehr soziale Komponente». Doch Karin Wolfensberger hat gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Bei ihren Schülerinnen und Schülern thematisiert sie gesundes Essen in einem Spiel, dem sogenannten Znüni-Raten. Das Kind versteckt den mitgebrachten Snack hinter dem Rücken und dann wird geraten, was es wohl Gesundes mitgebracht hat. Wenn sich die Geburtstage häufen, greift die Lehrerin zwar noch immer zu beim Kuchen, sagt aber, dass sie nur ein halbes Stück möchte. Auf diese Weise lernen die Kinder gleich etwas über ausgewogene Ernährung.

Die stressigen Situationen im Lehrerzimmer versucht Karin Wolfensberger heute bewusst anzugehen: Seit sie durchschaut hat, dass sie aus emotionalen Gründen isst und nicht aus Hunger, hat sie gelernt, genau in diesem Moment zu widerstehen. Süsses gönnt sie sich noch immer, aber jetzt erst ab 16 Uhr. Auf diese Weise ist die Verlockung tagsüber gebannt und sie vermeidet einen zu hohen Zuckerspiegel, der wiederum zu Hungerattacken führen kann. Seit einiger Zeit hat sie ihr Zielgewicht von 67 Kilo erreicht – und dies, ohne übermässig Sport zu treiben. Bewegung wie Yoga und Flamenco mag sie, aber stundenlang durch den Wald zu rennen liegt ihr nicht. Das Beste an eBalance ist für Karin Wolfensberger die Kontrolle. «Ich fühle mich nun stets als Herrin der Lage und weiss, was ich mir erlauben kann. Auf die Kleidung war nämlich kein Verlass», ergänzt sie schmunzelnd. So hat sie entspannt zu ihrem Wohlfühlgewicht gefunden, ohne sich in eine der Frauen zu verwandeln, die ihren Salat ohne Sauce essen.

Karolina Dankow, 04.2010

Hinweis: Alle Fotos sind Originalaufnahmen und wurden nicht mit Softwareprogrammen bearbeitet. Die darauf abgebildeten Personen haben ihr schriftliches Einverständnis zur Veröffentlichung gegeben. Beachten Sie, dass eine Gewichtsabnahme individuell verläuft und nicht im Einzelfall vorhergesagt werden kann.